Ingenieur, Gärtner oder doch eher Maurer?

Die kurze Baupause nach Beendigung der ersten Teilstrecke unseres Baus nutze ich und fokussiere meine Aufmerksamkeit auf weitere „Baustellen“ rund um den Bau der Gebäude: So berechne ich zum Beispiel die Größe der Solaranlage und zeichne eifrig elektrische Pläne. Denn wir wollen die Schule mit Strom aus Sonnenenergie versorgen. Sonne gibt es hier genug, so dass man sie auf jeden Fall nutzen sollte. Wozu teuren Strom aus fossilen Energieträgern beziehen, wenn wir auf die Kraft der Sonne setzen können!

Zur Abwechslung von den Berechnungen durchstreifte ich mit meinem Freund Ben weiter Ulamba auf der Suche nach Mangobäumen. Und erneut sind wir erfolgreich: Im Schatten eines riesigen Mangobaumes finden wir acht kleine Sprösslinge, die wir behutsam aus der Erde buddeln und mit Hilfe von Plastiktüten zu Ben in den Garten bringen. Dort wachsen sie nun im Schatten von Bananenstauden weiter bis wir sie auf dem Schulgelände einpflanzen können. In ein paar Jahren werden diese Mangobäume unseren kleinen Schülern süße Früchte schenken und den geschmacklosen täglichen Porridge ein wenig versüßen :-).

Während ich diesen Text schreibe ist wieder einmal der Strom ausgefallen (zum Glück hält die Batterie meines kleinen Netbooks etwa 4 Stunden). Die häufigen Stromausfälle sind nur ein weiterer Grund für Solarstrom. Häufig ist Regen der Grund für den Stromausfall. Und so ist es auch diesmal. Ich höre die ersten Tropfen auf das Dach fallen und binnen Sekunden schwillt der Regen zu einem ausgewachsenen Schauer an. Der Garten ist bereits unter Wasser und nun mischen sich murmelgroße Hagelkörner dazu. Diese trommeln lautstark auf das Wellblechdach so dass man sein eigenes Wort nicht verstehen kann. Ich bange um die Baustelle. Hoffentlich geht es den Mauern gut die ich heute mit viel Liebe und Sorgfalt gemauert habe… Hoffentlich wird der Zement nicht ausgewaschen…

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In den letzten 3 Tagen haben wir mit etwa 10 Maurern und 10 Helfern die Wände des Lehrergebäudes fertig gestellt. Außerdem haben wir mit den Wänden der Toiletten und des Schulgebäudes angefangen. Der Brunnen ist immer noch ein Knackpunkt. Wir sind derzeit fast 20 Meter tief und haben den temporären Wasserspiegel erreicht. Um jedoch auch in der Trockenzeit ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben müssen wir noch gute 7 Meter tiefer graben. Das gestaltet sich allerdings als gar nicht so einfach, da immer neues Wasser in den Schacht läuft und dieses per Hand hochgekurbelt werden muss. Um die Arbeit weiter voranzutreiben sind wir derzeit dabei eine Pumpe zu installieren. Zuerst probierten wir es mit einer elektrischen Pumpe doch der Generator war nicht stark genug. Nun haben wir eine manuelle Handpumpe installiert. Doch auch diese hat ein Problem denn das Bodenventil ist verkanntet und lässt sich nicht bewegen. Wir werden schon eine Lösung finden…

Wenn euch dieses Projekt gefällt und ihr es unterstützen wollt dann übernimmt doch einfach die Patenschaft für einen der 20 Solarpanele. Jedes Panel wird 200 Watt elektrische Leistung liefern und kostet 395 €;.

>>Aurèle