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Lebenserwartung & HIV/AIDS

Die durchschnittliche Lebenserwartung der Kenianer liegt bei etwa 58 Jahren.1 Mehr als 42 Prozent der Bevölkerung ist weniger als 15 Jahre alt.2

HIV/AIDS ist in besonders starkem Maß für eine rückläufige Lebenserwartung in Kenia mitverantwortlich. Mehr als neun Prozent der erwachsenen Bevölkerung (15 bis 49 Jahre) sind mittlerweile mit HIV infiziert.3 Mindestens 30 Prozent der Bevölkerung leidet zumindest an einer sexuell übertragenen Krankheit. Stark gefährdet ist die Bevölkerungsgruppe unter 24 Jahren, die einen Anteil von rund 70 Prozent (22,8 Millionen) an der Gesamtbevölkerung stellt.3 Damit haben sich die Folgen von HIV/AIDS zur größten Herausforderung und Bedrohung für das Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftssystem in Kenia entwickelt.

Die Gründe für die hohe HIV/AIDS-Infektionsrate sind zahlreich und eng miteinander verzahnt: Armut, geringe Aufklärung, kein Zugriff auf Verhütungsmittel, aber auch das Festhalten an alten Traditionen. Ein Beispiel für die Verzahnung ist Kinderprostitution. Laut einem UNICEF-Bericht hat diese in Kenia dramatische Ausmaße angenommen.4 Fast ein Drittel aller Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren haben bereits Sex gegen Geld oder Geschenke gehabt. Bei rund 36 Prozent aller Geschlechtsakte mit Kinderprostituierten wurden keine Kondome verwendet.


Besonders in armen ländlichen Regionen steigen die HIV/AIDS-Infektionsraten rapide und darauffolgend die Anzahl der HIV/AIDS-Waisen.5,6 So auch im Gem Distrikt – einem der ärmsten Distrikte in Kenia – in dem Ulamba liegt wo wir von FORWAC tätig sind. Seine Bevölkerung ist extrem durch HIV/AIDS gebeutelt; einige Studien berichten hier von einer HIV/AIDS-Infektionsrate von bis zu 50 Prozent.5,6

Quellen

  1. International Human Develoment Indicators. http://hdrstats.undp.org/en/countries/profiles/KEN.html; WHO. http://apps.who.int/ghodata/?vid=60850
  2. The World Factbook (2009). https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/ke.html
  3. UNAIDS. http://www.unaids.org/en/Regionscountries/Countries/Kenya/
  4. UNICEF (2006). The Extent and Effect of Sex Tourism and Sexual Exploitation of Children on the Kenyan Coast. http://www.unicef.de/fileadmin/content_media/presse/Kenia/report.pdf
  5. Kubaje Adazu K. et al (2005) Health and demographic surveillance in rural Western Kenya: A platform for evaluation interventions to reduce morbidity and mortality from infectious diseases. http://www.ajtmh.org/content/73/6/1151.full
  6. UNAIDS (2002). Report on the Global HIV/AIDS Epidemic. www.unaids.org