Mühselig gräbt sich meine Hacke in den Boden. Wieder und wieder ramme ich sie in den Boden. Meine Hände haben Blasen, die mittlerweile teilweise geplatzt und ausgelaufen sind. Es ist heiß. Ich stehe bei etwa 35° der Sonne und hebe mit 15 anderen Arbeitern das Fundament des Unterrichtsgebäudes aus. Es ist etwa 60 Meter lang und muss in mehreren Rinnen mindesten einen halben Meter tief ausgehoben werden. Das heißt über 300 Meter graben…
Aber wir kommen gut voran. Auch mit den anderen Gebäuden. Das kleine Technikhaus hat bereits ein Dach, die Küche ist auf 2,75 Höhe gemauert und für das Lehrergebäude ist das Fundament fertig. Hierfür wurden wieder zahlreiche Steine geschleppt, Erde herangeschafft und Beton gemischt. Wie immer, alles per Hand.
Mittlerweile regnet es fast täglich gegen Abend. Der erste Mais schießt aus dem Boden und das sonst so braune Gras strahlt wieder saftig grün. Auch den Bauarbeiten tut es gut. Wir können nun Regenwasser sammeln, das wir zum Zement mischen benötigen. Und meine 200 kleinen Bäume, die ich zur Zaunbegrünung gepflanzt habe, bekommen ausreichend Wasser zum Anwachsen. So werden sie hoffentlich schon bald zu einer kräftigen und buschigen Hecke. Außerdem sorgen die Wolken für ein zeitweise angenehm kühles Klima (25°C). So kann der Beton langsamer aushärten und uns fällt die schwere Arbeit etwas leichter.
Nur die Brunnenbauer sind nicht erfreut über den Regen: die in den Erdboden geschlagenen Stufen hinab in den Brunnen werden feucht und rutschig. Außerdem steigt der temporäre Grundwasserspiegel. Sobald wir diesen erreichen müssen wir pausieren und das Wasser abpumpen oder bis zur nächsten Trockenzeit warten um auf den permanenten Grundwasserspiegel zu stoßen… Ein Wettlauf mit der Zeit.
>>Aurèle